Montag, 17. September 2012

Ueschenen Girls Day: "Diagonale" & "Salu Res"


Das Berner Alpen Dreigestirn schien im Morgenrot, als ich mich in Thun mit Michaela traf. Paar kurze Blicke in den Kletterführer, und einig waren wir uns: Ueschenen-Fels wollten wir heute spüren unter unseren Fingern! Und zwar den Kalk der Route "Diagonale".
Mein Vorstiegs-Start in die erste SL hatte eine sinnvolle Aufteilung der 9 SL zum Zweck: die 6a+ sollte bei abwechselndem Vorstieg auf Michaela fallen. Bereits während der ersten SL verliebten wir uns in die Route, und mit jedem Meter wurde es noch besser:-)! Der Nachsteiger hatte jeweils einen wahren Zügelakt zu vollziehen, haben wir doch dummerweise entschieden, einen unserer Rucksäcke mitzunehmen...
Schuhe, Essen, Trinkflaschen, Jacken, Topoführer, Natels...! Das Pack war nicht etwa halbvoll, sondern kugelrund gespannt mit rund "8Kg böser Erdanziehungskraft".
Ganz am Ende einer Traverse, kurz vor dem rettenden Stand, verkletterte ich mich bei einem Aufschwung und verpuffte meine Armkraft mit zahllosen Versüchen, mich hier doch irgendwie raufzumurksen - erfolglos. So seilte ich mich "ziemlich russisch" die gesamte Traverse zurück zu Michaela runter resp eher rüber-runter. Ein Blick in den Führer löste das Rätsel auf: es handelte sich hier um die waschechte 6a+! Die Tatsache, dass dies definitiv über meinem Vorsteiger-Niveau liegt, nahm meinem Groll über den Misserfolg jeglichen Wind aus den Segeln. Irgendwo haben wir also einen Stand verpasst.
Souverän führte Michaela durch die nächste Traverse, die lehmig-nasse 4c (zumindest die Hakenabstände entsprechen der Bewertung;-)).
Diagonale war durchklettert, aber der Tag erst angebrochen. So musste als Nachmittagsbeschäftigung noch die Route "Salu Res" hinhalten. Auch diese gefiel uns besser als gut:-). Nach der ersten SL überliess ich den Vorstieg supergerne Michaela, denn meine Konzentration, Kampfwille und Kraft waren absolut schrott vom Morgen, weil ich in Finken klettern nicht gewohnt bin.