Mitten im Aufstieg von Les Marecottes zum Col hinauf, wo der NE-Grat des Luisin beginnt, plötzlich ein eigenartiges Geräusch - als wir das sich beinahe lautlos angeschlichene weisse Fellknäuel auf Wadenhöhe entdeckt haben, war uns klar, das war das Hecheln eines herzigen mittelgrossen Hundes. Weit und breit kein Herrchen.
Keine 5 Minuten und der wilde weisse Wuschel hat sich unserem "Rudel" angeschlossen und begleitete uns über steile gefrorene Schneefelder bis auf den Pass hinauf. Dort war leider kein 4. Klettergurt übrig und sein Weg mit uns somit fertig! Traurig schaute er uns, da sitzend mit seinen dunklen Kulleraugen, nach. Philipp meinte, wenn jetzt Steffi dabei wäre, würde bei der Gipfelpause mindestens Olis Sandwich aus heiterem Himmel nicht mehr auffindbar sein ;-).
Der NE-Grat auf den Le Luisin besteht aus Kletterstellen III (nicht eingerichtet) aber auch vielen einfachen Gehstrecken, eingestreut wenige Kletterstellen im IV Grad (Haken). Die Abseilstelle ist eingerichtet. Der Fels ist immer wieder mal locker, besser jeden Griff überprüfen.
Nach dem Abstieg über den SE-Grat (T4 mit stellenweise Ketten) erreichten wir knapp die letzte Bahn von La Creuse nach Les Marécottes :-).
Ein durchaus spannender alpiner Grat - mit vermutlich einer Wahnsinnsaussicht aufs Mt Blanc Gebiet...wenn der Nebel mit uns nur bisschen gütiger gewesen wäre! Trotzdem, nicht zuletzt wegen dem brüchigem Gestein, gehört der Luisin nicht zu meinen Top-Gratklettereien.
Routentopos etc siehe unter www.camptocamp.org
